Pressestimmen 2008

Pressestimmen 2008

Rockfreunde: Vieles richtig gemacht

Vorstand zieht Bilanz: Wetter hat am Samstag mehr Publikum verhindert

Rockfestival 2008Die 28. Auflage des Rock- und Bluesfestivals im Rengsdorfer Wald war für die junge Garde des Vereins eine gewaltige Herausforderung. Denn sie hatte dieses Mal – unterstützt von alten Hasen – die Federführung, die zwei Tage Open-Air Ende Juli gut über die Bühne gehen zu lassen.

Über Bilanz und Ausblick äußert sich der Vorsitzende der Rockfreunde, Christoph Krämer, im RZ-Interview.

Wie viele Leute kamen zu den beiden Tagen in den Rengsdorfer Wald?

Pro Tag konnten wir rund 350 Gäste auf dem Rengsdorfer Waldfestplatz begrüßen. Für den Freitag bedeutet dies eine 20-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr und entspricht in etwa unseren Erwartungen. Für den Samstag mit den Donots und Sub7even als Headliner sind 350 Leute natürlich viel zu wenig. Hier hat uns das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Das ist aber das Risiko bei einer Open-Air-Veranstaltung. Fest steht allerdings, dass die Gäste, die trotz des schlechten Wetters teils von weither angereist sind, ein tolles Festival mit super Bands und super Stimmung erleben durften. Gleiches gilt natürlich auch für uns als Veranstalter und für die Gruppen, die wir eingeladen hatten.

Was lief gut, was weniger?

Prinzipiell kann ich sagen, dass wir sehr viele Dinge richtig gemacht haben und eigentlich kaum nennenswerte Probleme zu bewältigen hatten. Natürlich treten während des Aufbaus immer wieder kleinere Schwierigkeiten auf, die es zu lösen gilt. Aber dank der erfahrenen Rockfreunde, die nach wie vor mit vollem Einsatz dabei sind, waren diese Probleme schnell behoben. Auch die Veranstaltungen an sich verliefen wie gewohnt friedlich. Ein voller Erfolg war auch die kurzfristig in Zusammenarbeit mit Ralf Grefkes (RGV Musikproduktionen) organisierte Benefiz-operngala am Sonntag. So etwas hatten wir noch nicht auf dem Waldfestplatz.

Bleibt das Konzept so: freitags „handgemachter“ Rock und Blues für die älteren Semester, samstags härtere Mucke für die jungen Leute?

Ja, wir sind von unserem Konzept überzeugt und werden an dieser Strategie festhalten. Es ist natürlich mehr Aufwand, wenn man gleich zwei Veranstaltungen mit unterschiedlichem Zielpublikum bewerben und positionieren muss. Aber die Rückmeldungen, die wir bekommen, geben uns recht. Es bleibt dabei: zwei Tage, zwei Pakete.

Sind schon Überlegungen spruchreif, die für 2009 Änderungen und/oder Verbesserungen andeuten?

Eine Sache, die wir aber auf jeden Fall verbessern und ausbauen müssen, ist unsere Werbung. Da haben wir schon einige Ideen gesammelt, wie wir es schaffen, dass noch mehr Leute von unserem Festival erfahren. Ich fange direkt mal an und weise auf unsere Internetseite mit der Adresse www.rockfreunde.de hin. Dort gibt es jede Menge Infos rund um unser Festival und den Verein. Nicht zu vergessen ist natürlich unser jährliches Traktor- und Veteranentreffen, das vom 12. bis 14. September stattfindet.

Die Fragen stellte Michael Schaust
RZ vom 12.08.2008

 

Bands brennen ein brachiales Klangfeuerwerk ab

Zweiter Tag beim Rengsdorfer Rock- & Bluesfestival gehörte der härteren Gangart – Coppelius, Donots und Co. gaben Gas

 

Der zweite Tag beim Rengsdorfer Rock- & Bluesfestival war zwar vom Himmel her verhangen, zwischenzeitlich gab’s einen ordentlichen Schauer, doch für die Gewitter aus den Prog-Metal-Punk-Gefilden sorgten die vier Gruppen, die keinerlei Langeweile aufkommen ließen.

„Solitary“ hat die undankbare Aufgabe, den Eröffnungsteil zu spielen. Um 18 Uhr sind noch nicht so viele, vor allem junge Leute, vor der Waldbühne erschienen. Die später kommen oder überhaupt nicht erscheinen, verpassen eine solide, für eine aufstrebende Band schon ansprechende Präsentation eigener Werke.

„Solitary“ lassen es krachen

Obwohl Sänger Markus Moser, am Bein lädiert und erst vor Kurzem aus dem Krankenhaus entlassen, auf dem Hocker Platz nehmen muss, zeigt der 24-Jährige eine passable Vokalleistung, nur bei den Höhen gerät er gelegentlich ins Schleudern. Gitarrist David Jäckle lässt die Saiten mächtig krachen, versteht es aber ebenso, filigran komplexere Strukturen zu bewältigen.

Das gilt ebenso für Keyboarder Markus Degenhardt, der für den starken Art-Rock-Einschlag verantwortlich zeichnet. Bassist Andreas Käsberg weiß seine wilde Mähne in Led-Zeppelin-Manier zu schütteln und mit dem Tieftöner rockige Akzente zu setzen. Drummer Sebastian Luther hält die Jungs zusammen, bei den härteren wie den sanfteren Stücken. Herausragend die balladeske Nummer „Up To The Skies“.

Schon mehr Publikum, aber vorübergehend den Unbilden der Natur ausgesetzt, lassen die sechs Jungs von „Coppelius“ den „guten“ Ton in die Liveszene zurückkehren. Doch die eleganten, im Gesicht weiß gebleichten Herren, die sich in Gehröcken und langen Mänteln mit Zylinder die Ehre geben, verpassen der Klassik ein höllisches Tonkleid, das einem fast Hören und Sehen vergeht.

Das Sextett mit einem wuseligen singenden und den Wischmopp schwingenden Butler Bastille dreht die deutsche Romantik durch den Metal-Wolf. Da sägt das Cello, die Klarinetten blasen zum furiosen Aufgalopp, der Kontrabass brummt wild. Mal wie ein Trommelderwisch, mal dezent, aber immer punktgenau wie ein Paukenmann im großen Orchester gibt sich Nobusama, so etwas wie eine Kreuzung aus Ian Paice und Yoko Ono.

Mächtig zur Sache geh’s mit „Sub7even“. Mittlerweile füllt sich der Platz, und Shouter Daniel Wirtz lässt sofort die Puppen tanzen. Mit Bier und harter Musik gibt das Quartett dem Volk, was es braucht: harten Stoff, weniger die radiotauglichen Ohrwürmer vergangener Zeiten. Für die etwas ruhigeren, jedoch dem Mainstream fernen Titel greift der 30-Jährige zur „Akustischen“. Die Flüstertüte in der Hand heizt der charismatische Frontmann zum Schluss mit einem Rock der harten Schule den begeisterten Zuhören gehörig ein.

Schweißtreibender Punk

Die „Donots“ legen noch einen Zahn zu. Da gibt es kein Ausruhen, die Münsterländer geben Vollgas. Gitarrero Guido springt wie von der Tarantel gestochen herum. Ingo, das Energiebündel am Mikro, sucht ebenfalls die permanente Bewegung. Eine Laufleistung, die Mick Jagger so nicht mehr hinbekommt. Mehr Punk als Rock, kompromisslos, arg schweißtreibend, der Erschöpfung nahe, doch der Doktor muss nicht kommen. Band wie Fans sind auch nach Mitternacht quicklebendig und feiern einen gelungenen Abend.

Michael Schaust
RZ vom 28.07.2008

 

Rockfreunde liegen richtig

Im Rengsdorfer Festivalprogramm überzeugen Lisa Doby und „Nektar“ mit Soul und Krautrock

Hier jugendliche Frische, ausdruckstarke Stimme und abwechslungsreiche Tonkunst, da ungebrochene Spielfreude alter Kempen sowie psychedelischer und elektrischer Sound mit viel Härte: Lisa Doby und Nektar eröffneten das 28. Rock- & Bluesfestival im Rengsdorfer Wald.

Da haben die Rockfreunde mit Lisa Doby eine bisher wenig bekannte wiewohl sehr talentierte Künstlerin mit Charisma zum Rock- & Bluesfestival eingeladen und einen Volltreffer gelandet. „Music born in the cradle and in the heart“ – so ist die farbige US-Sängerin gut zu charakterisieren. Obwohl die in Columbia, South Carolina, geborene Multiinstrumentalistin (von Trompete bis Violine) noch lange nicht ihr ganzes Potential auszuschöpfen weiß, brennt sich schon jetzt dem Publikum ihre Performance in Gedächtnis und Herz ein. Sie verschafft sich an dem lauem Sommerabend sofort Gehör mit ihrer ungezwungenen Art, auf Leute zuzugehen, und ihrer professionellen wie unaufdringlichen Methode, federnden wie knackigen Rhythmus mit einer vorzüglichen Band zu präsentieren.

Gefühl für Gospel und Funk

Souliges Gospelfieber entfacht sie auf dem E-Piano. Vokalisierend zaubert sie in „Time“ dann eine hymnische Atmosphäre, mit ein wenig Hall versteht sie es, eine sphärische Klangwelt zu schaffen. Der sensibel gezupfte Gitarrenpart steht am Anfang, Gehauchtes per Sprechorgan bildet dazu einen wunderschönen Schlusspunkt.

Joni-Mitchell-verdächtig gestaltet sich ihr Duell mit Griffbrettler Yannick Eichert. In den groovenden Funk-Nummern mit viel Motown-Feeling zeigt Frank Bedez seine Klasse am Tieftöner. Dezent sein Basseinsatz in der Ballade „Free 2 Be“ von der gleichnamigen Doby-Scheibe (2006). Die schwarz-weißen Tasten sachte bedienend und schmachtend, freilich kitschfrei, imponiert die amerikanische Wahleuropäerin mit samtweichem wie dunklem Timbre. Überragend sind ihre Interpretationen der Fremdkompositionen „Eleanor Rigby“ (Beatles) mit einem prägnanten Kurzsolo durch Drummer Jérôme Spieldenner und „Feeling Good“ (Nina Simone-Version). Dafür gibt’s Extraapplaus.

Den verdient sich „Nektar“ vor allem mit seinen psychedelischen Parts – wenn die fetten Orgelsounds sich mit flirrenden Gitarren paaren, wie bei „Dream Nebula“. Da schaffen die Old-School-Mucker die typische 70er-Prog-Atmosphäre mit gelungenen Tempowechseln, gelegentlichen Zutaten aus der Science-Fiction-Modulations-Küche sowie Hardrock-Elementen.

Die Stimme von Frontmann Roye Albrighton, schon in der Nektar-Blütezeit keine Offenbarung, wirkt klar wie relativ emotionslos, aber songdienlich. Seine Rockriffs sind von mehr Leidenschaft geprägt, erreichen aber selbst in den Rock-&-Roll-Ausflügen nicht die Klasse eines Alvin Lee.

„Nektar“ ist eine grundsolide progressive Krautrock-Band, die härteren, aber keineswegs besseren Pink Floyd. Da hilft auch nicht ihr Mega-Long-Player „Remember The Future“. Den präsentiert das Quartett jedoch in Rengsdorf mit der gleichen Inbrunst und Komplexität wie 1973, nur eben komprimiert. Da stimmt die Polyrhythmik, die Saitensoli verlieren sich nicht ins Endlosgeniedel. Peter Pichel trumpft mit stark melodiösem Bass auf. Schlagwerker und Urmitglied Ron Howden hat den richtigen Trommel-Drive parat. Klaus Henatsch setzt dabei die fundamentbildenden Keyboardspuren. Die funky E-Gitarrentöne überzeugen, nur die akustischen Sechssaitentupfer fehlen.

Sauerstoffzelt nicht nötig

Stücke wie „Doctor Cool“ von der aktuellen Produktion „Book Of Days“ (2008) sind gecovertes „Nektar“ – nur mehr heavy. Fazit: Bluebird, die rippendürre, mit Schmetterlingsflügeln versehene außerirdische Coverfigur, die „Nektar“ in den frühen 70ern zum Leben erweckte, benötigt kein Sauerstoffzelt, doch seine Schöpfer könnten ihre ausufernde Bombastlastigkeit zugunsten eines Mehr an psychedelischer Leichtigkeit einschränken.

Michael Schaust
RZ vom 28.07.2008

 

 

Lisa Doby und Nektar begeisterten zum Auftakt auf der Waldbühne

Lisa Doby hat mit ihrer gospelnden Rock-Soul-Röhre und einer Band von ambitionierten Nachwuchsmusikern das 28. Rock- und Bluesfestival am Freitagabend im Rengsdorfer Wald eröffnet. Ihr fesselnder Gesang, der nicht zuletzt auf jahrelanger Kirchenchorerfahrung basiert, ging unter die Haut.

Anschließend sorgten die Nektar-Männer um Roye Albrighton für psychedelische Soundgewitter. Die vor fast 40 Jahren in Hamburg gegründete britische „Krautrocklegende“ mit zwei Ur-Mitgliedern und frischer deutscher Verstärkung zeigte: Der Motor ist zwar gehörig in die Jahre gekommen, läuft aber noch rund. Ihr Markenzeichen sind immer noch ausladende Kompositionen von fast epischer Länge.

Heute Abend geht es ab 18 Uhr (Einlass um 17 Uhr) ebenso abwechslungsreich, aber heftiger zur Sache: Punkrock mit den Donots, progressiver Hardrock mit Solitary, Heavy-Fun-Tonkunst mit Sub7even und Metal-Classic-Mix mit Coppelius.

Michael Schaust
RZ vom 26.05.2008

 

Rauer bis rauschhafter Rock

28. Festival auf der Waldbühne: Nektar und Lisa Doby spielen am Freitag, Donots, Solitary, Sub7even und Coppelius am Samstag

Es kracht, doch die Trommelfelle bleiben wohl heil, wenn die Donots loslegen. Filigraner, wenn auch nicht mit weniger Verve geht Nektar zur Sache. Zwei Zugpferde fürs 28. Rengsdorfer Rock- und Bluesfestival – aber auch die anderen Bands können sich hören lassen.

Der morgige Freitag, 25. Juli, steht zunächst im Zeichen von „Blues meets Jazz, Gospel goes Soul“. Lisa Doby hat emotionale Tiefe und schon Lebenserfahrung, ist also Rhythm & Blues tauglich. Sie verfügt über Power und Haltung, was sie „rockfähig“ macht. Und sie besitzt Einfühlungsvermögen, also kann sie auch den Soul singen.

Die farbige US-Shouterin lernt schon mit zehn Jahren Violine. Dass sie neben einer Baptistenkirche aufwächst und im Kirchenchor schon früh mitwirkt, hinterlässt eindeutige musikalische Spuren. In Paris, während eines Auslandssemesters, entdeckt die große Patricia Kaas Lisas Talent. Sie singt als Backgroundvokalistin in der Band der „Mademoiselle chante le blues“.

Doby bevorzugt eigen komponierte Stücke, weiß aber auch beim Covern Akzente zu setzen. Erinnert sei nur an ihre Interpretation des Beatles-Klassikers „Eleonor Rigby“ – mit einem Shirley-Bassey-Flair in der Stimme, unterlegt mit quergerockter Psychedelik.

„Krautrock-Dinosaurier“

In wabernden Klanggefilden bewegen sich die „Krautrock-Dinosaurier“ von Nektar. Zwei der alten Kämpen sind noch an Bord. Allen voran Roye Albrighton, Sänger, Gitarrist, Komponist und Kopf der Band, 1969 von vier jungen Briten in Hamburg gegründet. Ron Howden bearbeitet noch immer die Felle. Neu dabei sind Tieftonmann Peter Pichl mit Bühnenpraxis bei Ex-Scorpion Uli John Roth und Keyboarder Klaus Henatsch, der schon bei Jane die Tasten drückte. Lange Stücke mit ausufernden Soli präg(t)en so manche Titel, wie ihr Megasong „Remember The Future, Part 1 & 2“, 1974 auf jeweils eine Vinylseite gepresst.

Nach diesem Höhepunkt – mit opulenter Lichtschau live präsentiert – der sich auch noch gut verkaufte, gab“s ein Auf und Ab mit diversen Besetzungswechsel bei den „Süßen“. In den 80ern war sauere Gurkenzeit, die Auflösung ging einher mit dem Verblassen des Progressive Rock. Doch die Vertreter dieses Genres haben sich wieder (erfolgreich) zurückgemeldet, wie Yes oder Barkley James Harvest. Nektar will da nicht zurückstehen und kommt mit einer neuen Scheibe und neuen, etwas härteren Songs, nach Rengsdorf.

Der Samstag steht dann ganz im Zeichen von starkem Tobak, der aber nicht total von Metallgewittern beherrscht wird. Top-Act sind die Donots. Die Münsterländer gibt es schon seit 1993. Damals spielten die Punkrocker Titel von The Clash, Sex Pistols oder Bad Religion nach. Doch mit der Zeit und recht vielen Plattenproduktionen ist die Marke Eigenbau ein Markenzeichen für die fünf Jungs.

Mittlerweile ist das Quintett auf vielen großen Rockfestivals heimisch, Auslandtourneen führte es sogar nach Japan. Mit „Coma Chameleon“ im Gepäck dominiert der melodische Schrammelrock, der mit Tempowechsel nicht geizt.

Komplexer, wenn auch nicht so intensiv und professionell umgesetzt wie bei Nektar, präsentieren sich Solitary mit ihrem Prog-Metal-Rock. 2002 als Garagenband „Limpets“ gegründet, fußt der Namenswechsel Ende 2004 auf musikalischer Neuorientierung. Eine reine Spaßband wollen die fünf Neuwieder nicht mehr sein – mit Dreiminuten-Stücken und Covern alter Songs.

Kreativ, mythisch, emotional

Solitary hat sehr viel Bezug zur Musik(-Richtung) der Gruppe, die Drummer Sebastian Luther als „kreativ, nachdenklich, mystisch, emotional, stimmungsschwankend – denn Einsamkeit kann manchmal auch Positives bewirken und ist nicht zwangsläufig negativ behaftet – und grenzenlos“ beschrieben hat.

Coppelius, die altmodisch, aber fein gekleidete Fünferbande, ist Iron Maiden beeinflusst. Doch statt E-Gitarre und E-Bass spielen bei den Berlinern Klarinette, Cello und Kontrabass eine große Rolle – zum Teil stark verzerrt, wie bei den Grenzgängern von Apocalyptic. Die Texte sind, ebenso wie der Stil, stark von E. T. A. Hoffmann beeinflusst und beschreiben Erfahrungen der Musiker in der modernen Welt – auch Dro-generlebnisse. Coppelius bezeichnen sich selbst als „Kammer-Core aus dem 19. Jahrhundert“ oder als „Heavy Wood“.

Sie waren mal die Lieblinge von MTV und anderen Mainstreamsendern. Ihr ohrwurmverdächtiger Single-Hit „Weatherman“ ist wahrlich radiotauglich. Doch die 2000 aus der Taufe gehobene Gruppe Sub7even folgt nicht den Lockungen der Branche. Das Ruder wird herumgerissen, ein härterer, stürmischerer Kurs angepeilt. Auch die Fasthalbierung der Mannschaft 2003 verkraftet die Crew, holt sich einen Bassisten an Bord und steuert wieder voll im Wind.

Michael Schaust
RZ vom 24.07.2008