Pressestimmen 2003

Pressestimmen 2003

Brüllender Rock mit Herz und Elan

ALLSTARS WIE ERIC BURDON DREHTEN BEIM MUSIKFESTIVAL IN RENGSDORF AM SAMSTAG MÄCHTIG AUF – TROTZ REGENS GUT BESUCHT

Rockfestival 2003Lang anhaltender Regen, Super-Stars, die mit erstklassigen musikalischen Darbietungen begeisterten, und schätzungsweise 1500 Fans: Das war – zusammengefasst – die 23. Auflage des Rock- und Blues-Festivlas, zu dem die Rockfreunde Rengsdorf geladen hatten.

 

RENGSDORF. Mit den beiden Animals-Klassikern „Don’t bring me down“ und „Don’t let me be misunderstood“ aus den 60er-Jahren eröffnete Eric Burdon bei den Rengsdorfer Rockfreunden am Samstag das letzte Konzert seiner aktuellen Tournee und brachte die Fans dazu, sich selbst in srömendem Regen für seine Musik zu begeistern. In den folgenden knapp zwei Stunden lieferte der Engländer dem Publikum noch mehr Hits aus der Zeit, präsentierte aber auch das neue Stück „Over the border“. In den vergangenen Wochen garben Burdon und Band erfolgreich mehr als 20 Konzerte, doch alle wirkten auch bei diesem letzten Gig vital. Burdon schwang sich vor den gut 1500 Konzertbesuchern auf einen Barhocker und schmetterte die ersten Songs in den wolkenverhangenen Himmel, der immer wieder seine Schleusen öffnete. Die Fans stimmten von Anfang in die alten Stücke mit ein, ließen sich vom Rhythmus und der Stimme mitreißen.

Je länger das Konzert dauerte, umso aktiver wurde Burdon auf der Bühne. In seinen aktuellen „New Animals“ hat Burdon vier Mitstreiter gefunden, die sein Faible für kraftvollen Bluesrock teilen. Schlagzeuger Aynsly Dunbar etwas trommelte in den 60er-Jahren für John Mayall, Jeff Beck und Frank Zappa. Nach dem Auftakt mit Original-Animal-Songs griff Eric Burdon die Rhytm&Blues-Songs von Kollegen und baute sie zu Zehn-Minuten-Nummern aus, bei denen die Begleitmusiker ausnahmslos in ihren Soli brillierten. Aus „When I was young“ machte Burdon eine selbstironische Reflexion über die wilde Jugendzeit, erzählte über die taumelnde Suche nach Rauschgift, schrie „We are free“ – und mit ihm die Fans. Als Abschluss und Zugabe stimmte der Gitarrist jenen Song an, den wohl alle erwartet haben: „The house of the rising sun.“ Doch Burdon verweigerte sich dem seligen Zelebrieren der Nummer, die noch heute von jedem Lagerfeuer-Klampfer gequält wird. Er unterbrach seine Band, rasselte einige Zeilen als Sprechgesang herunter, bevor er wieder zu brüllen begann und dem Ende entgegen galoppierte.

Doch nicht nur Eric Burdon zog an diesem Abend die Rengsdorfer in seinen Bann:

birthcontrol3Auch „Birth Control“, schon vor zwei Jahren hier erfolgreich, und der „Einheizer“, die Formation „Twin Dragons“, waren den Besuch des Festivals wert. Der Italiener Andrea Braido und der Amerikaner Nathaniel Peterson begeisterten mit erstklassigen eigenen Rock- und Blueswerken. Dabei beeindruckte besonders Peterson als Bassist und Sänger.

Auch Carving Jones arbeitet hier und da mit den „Twin Dragons“. Der 35-jährige Amerikaner hatte Rengsdorf eigentlich gar nicht auf dem Tournee-Plan. Doch da er seinen Flug verpasst hatte, machte er auch noch auf dem Rockfestivla Station. Ohne Gage – so begeistert war der Solist von der Atmosphäre hier. Jones behandelte seine Gitarre in bester Jimi-Hendrix-Manier. Und auch sein Spiel erinnerte stark an das seines Vorbildes. Das Publikum hatte er endgültig auf seiner Seite, als er von der Bühne herabstieg und mit den Zuschauern auf dem Festivlaplatz abrockte.

tyaDann ein weiterer Höhepunkt des Abends: „Ten Years After“. Die Band spielte 1969 in Woodstock und genießt noch immer einen guten Ruf. Bis auf Sänger und Gitarrist Joe Gooch spielt die englische Formation noch in jener Besetzung, die bei dem legendären Festival für Aufsehen gesorgt hat. In Rengsdorf präsentierte die Gruppe alte Hits, aber uach neue Songs. Drummer Rick Lee war über die Begeisterung der Fans nicht erstaunt:

„Die Menschen sehnen sich nach der traditionellen Musik, die mit Herz und Elan gespielt wird.

 

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von Paul Zinken (Rhein Zeitung)

 

Tonfigur für das Idol

Bernd Schäfer-Hertle traf Alt-Rocker Eric Burdon

von Paul Zinken

RENGSDORF. Einmal seinen Superstar treffen: Dieser Traum ging für Hemd Schäfer-Hertle in Erfüllung. Der 44-Jährige aus Hausen·Wied durfte Rock-Gigant Eric Burdon persönlich sprechen – die Rhein-Zeitung machte es möglich. Beim Rock- und Blues-Festival der Rockfreunde Rengsdorf begegnete Schäfer-Hertle dem englischen Musiker vor seinem Auftritt.

rz-hertle-burdonBereits lange vor dem offiziellen Treffen war der glückliche Gewinner des RZ-Preisausschreibens vor Ort. Mit dabei: Ehefrau Sabine und ein kleiner Karton. „Darin habe ich ein selbst gemachtes Geschenk für Herrn Burdon“, erklärte der Angestellte der Kreisverwaltung Mayen- Koblenz. Das Geschenk: eine Tonfigur. „Ich bin schon aufgeregt, habe mir sogar einige Fragen für Erik Burdon überlegt“ verriet der 44-Jährige.

Als es schließlich hieß: „Burdon ist gleich da“, wurde Schäfer-Hertle ein wenig nervös. Dann kam Eric Burdon um die Ecke. Freundlich begrüßte er seinen Gast, nahm dankend das Geschenk entgegen. Burdon erzählte vor allem von seiner Tournee.

Schäfer-Hertle freute sich, als er mit seinem ldol fotografiert wurde. Beinahe freundschaftlich verabschiedeten sich die beiden voneinander. Und Schäfer-Hertle war glücklich. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, strahlte er – und genoss wenig später den Live-Auftritt von Eric Burdon.