Pressestimmen 2007
Tolles Festival – Gutgelaunte Besucher – Super Atmosphäre
Dieses Rock & Bluesfestival ist uneingeschränkt zu empfehlen und mein Dank gilt den Ausrichter die mit viel Engagement da was auf die Beine gestellt haben das vergleichbare Events nicht zu scheuen braucht.
Zehn Jahre Traktortreffen
RENGSDORF. In diesem Jahr begehen die Rockfreunde das zehnjährige Bestehen des Traktor- und Veteranentreffens im Rahmen der 1150- Jahrfeier der Gemeinde Rengsdorf. Darüber hinaus nehmen die Mitglieder am historischen Festumzug der Kommune am Sonntag, 26. August, mit Traktoren und einer Fußgruppe teil. (sch)
Henrik Freischlader stiehlt Lady Popovic die Schau
Festival in Rengsdorf: Erster Tag mit einem überragenden Bluesgitarristen
RENGSDORF. Harter Tobak beim Rengsdorfer Festival. Der Freitagabend stand ganz im Zeichen von Blues-Rock. Und der erste Auftritt war auch gleich der Höhepunkt der beiden Tage. Henrik Freischlader spielte Gitarre wie der Teufel, und mit seiner höllisch guten Stimme ist er auf dem besten Weg, in die Weltspitze der Zwölftakterheroen vorzustoßen. Am Samstag bebte der Waldboden ob des gewaltigen Metallgewitters, die von „Mad Zeppelin“ & Co. von der Bühne auf die Zuhörer hernieder prasselte.
Die Blicke zum Himmel verheißen am Freitag nur Gutes: Wolken, Sonne und angenehme Temperaturen. Heiß wird es vom ersten Moment, als Henrik Freischlader in die Stahlsaiten greift. Was der 23-jährige Wuppertaler mit dem Griffbrett anstellt, ist zugleich hochkonzentrierte, technisch einwandfreie, energetische wie gefühlvolle Tonkunst. „Too Cool For Me“, ein relaxtes Midtempo-Stück, offenbart: Freischladers Läufe sind ebenso entspannt wie sie Spannung erzeugen können.
Und wie er den Funk feiern kann, in seinem individuellen Stil, Roots mit inbegriffen. „Keep Playin““, da stand gewiss Johnny Guitar Watson Pate. Lenny-Kravitz-Anleihen sind ebenso integriert. Peter Greens „I loved Another Woman“ hat die Klampfenmagie des Ex-Fleetwood-Mac-Masterminds, bekommt jedoch einen gehörigen rockigen Pusch mit. Selbstbewusst mit den Vorbildern umgehend, kommen Covers wie Eigengewächse frisch daher.
Kein Tempolimit
Balladen sind an diesem Abend Ausnahmen. Doch auch hier ist er Meister des Slow-Blues – mit jazzigen Einsprengseln. Joe Pass lässt grüßen. Dominierend sind die schnellen Nummern. „She Ain“t Got The Blues“, da gibt“s musikalisch kein Tempolimit und lyrisch kein Pardon („die 20-Jährige aus Denver gab mir all ihre Liebe, kochte gut, ich erwiderte ihre Gefühle, aber ich musste sie verlassen, denn sie war nicht Bluestauglich“). Das Solo in dem Stevie-Ray Vaughan (SRV) inspirierten Song sind atemberaubend. Freischalders Fingerfertigkeit ist schier unglaublich. Von gleicher Klasse ist seine Stimme. Hinter dieser Whiskey getränkten Röhre vermutet niemand einen jungen Burschen, eher einen Haudegen der Marke Eric Burdon oder Mitch Ryder. Bei all seinem Talent, seinen Fähigkeiten, seiner schon jetzt großen Ausdrucksstärke, er kann seine Vorteile richtig ausspielen, weil er sich auf seine exzellente Rhythmusgruppe verlassen kann.
Oliver Schmellenkamp überzeugt mit viel Groove auf dem Bass. Mit Dirk Sengotta sitzt ein Tier an den Drums, der im Einzelvortrag auch über Trommelfeeling der differenzierten Art verfügt. Und wenn die Band die guten alten Zeiten aufleben lässt, so verkommt der R&B-Gassenhauer „Let the Good Times Roll“ nicht zu einer der zigtausend Mal bieder aufgewärmten Version. Die jungen Wilden verpassen dem 50er-Jahre-Flair des Jumping-Blues eine gehörige Portion modernen Rockpathos. Mit Hendrix“ „Fire“ präsentiert das Trio einen Rausschmeißer, der deutlich macht: Hier ist der „Blueshaftige“ am Werk.
Ana Popovic spielte
Alles andere als eine Blues-Rock-Gala liefert zunächst die hochgelobte Ana Popovic ab. Die Riffs der 30-jährigen gebürtigen Belgraderin sind zu glatt. Doch mit der Zeit kommt Leben in das Spiel des Quartetts. Vor allem Michele Papadia richtet“s wie in „The Hustle is on“, der typische Blues-Shuffle à la T-Bone Walker. Stark ist die Frau mit dem Sexappeal und dem Hang zum guten Slidespiel bei den soften Sachen. In einer SRV-Hommage intoniert sie mit Verve, mit der Elektrischen schafft sie jazzige Wes-Montgomery-Linien. Ähnlich wie bei Funk-Nummern („Hold on“) geht bei Hendrix“ „House Burning Down“ dann doch noch die Post ab. Da ist der stürmische Applaus auch verdient. Michael Schaust