Pressestimmen 2001
25.07.2001
Rhein-Zeitung
RZ-Text: Rock-Meile lockt mit rasanter Mischung (RENGSDORF)
Rock-Meile lockt mit rasanter Mischung
Rengsdorf: Festival mit Manfred Mann und Blues
RENGSDORF. „Birth Control“, Alex Olivari und „Manfred Mann’s Earth Band“: Das Rock- und Bluesfestival in Rengsdorf wartet am Samstag, 28. Juli, erneut mit prominenter Besetzung auf. Und die will den Besuchern des 21. Open Airs wieder eine rasante Mischung bieten – querbeet vom fetzigen Rock bis hin zum modernen Blues.
Top-Act des Abends ist zweifellos Manfred Mann, denn der gebürtige Südafrikaner hat in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten Popmusikgeschichte geschrieben: Viele seiner Hits haben längst Klassiker-Status.
Als der heute 61-jährige Manfred Mann 1964 seine erste Platte („The five faces of Manfred Mann“) herausbrachte, waren viele seiner heutigen Konzertbesucher noch gar nicht geboren. Doch es folgten reihenweise Stücke, die ihm bis heute eine große Fangemeinde beschert haben: „Pretty Flamingo“, „Ha! Ha! Said the clown“, „Mighty Quinn“, „My name is Jack“, „Fox on the run“ oder „Raggamuffin man“ und „Davy’s on the road again“ beweisen sein exzellentes Gespür für zeitlose Songs.
Begleitet wird der Keyboarder natürlich von seiner „Earth Band“. Im Jahr 1971 gegründet und 1988 aufgelöst, hat Mann sie 1992 wieder ins Leben gerufen. Heute gehören der Formation neben Gründungsmitglied Mick Rogers (guitar/vocals) noch Chris Thompson (vocals), Noel McCalla (vocals), Steve Kinch (bass) und John Trotter (drums) an.
In Rengsdorf wollen „Mighty Manfred“ und seine Band – derzeit auf einer ausgedehnten Europatournee von Wien über Paris bis nach Stockholm unterwegs – am Samstag den glanzvollen Schlusspunkt des 21. Rockfreunde-Festivals setzen.
Den Anfang macht hingegen „Birth Control“. Die Truppe um den Ausnahmemusiker Bernd Noske (drums/vocals) zählte in der 70ern zu den erfolgreichsten deutschen Bands: 13 Langspielplatten, zahlreiche Tourneen und mehr als 250 Konzerte pro Jahr verschafften ihr damals den Ruf der „bundesdeutschen Live-Band Nr. 1“.
RZ-Text: Rock-Meile lockt mit rasanter Mischung (RENGSDORF)
Nach vielen Besetzungsänderungen kam zwar 1983 das vorübergehende Aus für „Birth Control“. Da der Hit „Gamma Ray“ aber auch Jahre später noch in allen Rock-Discos lief, sorgten Noske und der inzwischen verstorbene Horst Stachelhaus im Jahr 1993 für eine „Wiedergeburt“. Seitdem hagelt es nach zahlreichen Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz hervorragende Kritiken für „Nossi“ und seine Begleiter Peter Engelhardt (guitar), Sascha Kühn (keys) und Rainer Wind (bass).
Schließlich darf sich das Rengsdorfer Publikum auch auf Alex Olivari & Band freuen. Nach diversen Projekten in Kalifornien (unter anderem mit Albert Collins) arbeitete der 1967 in Köln geborenen Musiker mit der WDR-Big Band, Peter Erskine, Vince Mendoza, Steve Klink, Gloria Gaynor und Jennifer Rush zusammen. 1999 feierten die Kritiker ihn und seine Band als talentierteste Neuentdeckung der deutschen Blues-Szene. Dabei bescheinigten sie Olivari „anspruchsvolle Texte“, eine „einfallsreiche Harmonik“ und „Kreativität, die ihresgleichen sucht“. (df)
27.07.2001
Rhein-Zeitung:
Heißer Rock in lauer Sommernacht
Einzigartiges Erlebnis: das Rengsdorfer Rockfestival – Diesmal mit Manfred Mann’s Earth Band, Birth Control und Alex Olivari Der laue Abendwind rauscht durch die Bäume am Wald-festplatz, die Sonne verabschiedet sich von den Festivalbesuchern als rot-glühender Ball am Horizont, es riecht nach Staub, Bier und Tabak: Eine einmalige, fesselnde Atmosphäre beim 21. Rengsdorfer Rock- Bluesfestival.
Von Martin Lücker
RENGSDORF. Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Besucher am Samstag nach Rengsdorf: Mehr als 1800 Rocker, Blues-Fans und Musikliebhaber brachten den Waldfestplatz und das ganze Dorf für einen Tag unter ihre Kontrolle.Kein Wunder, denn wieder einmal hatten die Rockfreunde Rengsdorf ein Line-Up vom Feinsten zu bieten: Alex Olivari & Band sorgten für den Blues, Birth Control ließen es richtig rocken und als Hauptact machte Manfred Mann’s Earth Band im Rahmen ihrer Europa-Tournee Station in Rengsdorf.
„Wir freuen uns, dass wir diese Hochkaräter nach Rengsdorf holen konnten“, ist Uli Seuser von den Rockfreunden sichtlich stolz. „Die Bands sind jeden Pfennig wert.“
Die Sonne steht noch hoch am Himmel, als die ersten jaulenden Akkorde über den Waldfestplatz hallen. Birth Control sind der Opener, und was für einer: Die Kultband aus den 70ern lässt es gleich zu Beginn mächtig krachen. Peter Engelhardt an der Leadgitarre lebt den Rock: Voller Hingabe holt er alles aus seiner Klampfe heraus. Bending folgt auf Bending, die Gitarre jault, die Finger fliegen über das Griffbrett, scheinen die Saiten kaum zu berühren.
Dazu Rainer Wind am sechssaitigen Bass: Ein Ausnahmemusiker, der nicht nur für den Background sorgt. Sascha Kühn an den Keyboards erzeugt Klangteppiche, wirbelt mit Effekten, lässt die Töne nur so schweben. Im Mittelpunkt aber steht der „Chef“: Bernd Noske, in den 70ern mehrfach zum besten deutschen Drummer gekürt, ist purer Rock. Verschwitzt, lange Haare, ein verzogenes Gesicht, er lebt seine Musik, ist ein Teil von ihr, absolut ehrlich und authentisch reißt er das Publikum von der ersten Minute an mit.
Erst nach einer frenetisch geforderten Zugabe werden die Jungs von Birth Control mit tosendem Beifall und Johlen von der Bühne verabschiedet.
Nach dem rockig-fetzigen Beginn schlägt Alex Olivari etwas ruhigere Töne an: Moderner Blues vermischt mit jazzigen und funkigen Elementen, gesungen mit einer Stimme, die einfach jeden in ihren Bann schlägt. Ausdrucksstark, melodisch und so unverkrampft, einfach nur Gänsehaut-Feeling. Dazu sein mitreißendes, mal verzerrtes, dann wieder völlig klares Gitarrenspiel, verzückt, entrückt, so spielt er den Blues mit seiner vierköpfigen Band, und das Publikum ist begeistert.
Dann ist es soweit: Wie von einem Magnet angezogen, strömen auf einmal alle, die bis jetzt noch auf der Wiese saßen oder an den Theken standen, Richtung Bühne, als Manfred Mann mit seiner Earth Band die ersten Akkorde über den Platz sendet. Vom ersten Takt an ist klar, dass hier eine Gruppe mit
großartigen Musikern, jeder Menge Bühnenerfahrung und brillantem Sound spielt.
Mal virtuos und improvisiert, dann wieder treibend, fetzig, aber auch melodiös und eingängig, die Facetten sind unerschöpflich. Der Funke springt direkt über aufs Publikum: Dicht gedrängt wippen, tanzen und singen Rocker und Bluesfans Arm in Arm.
Ob „Davy’s on the road again“ oder „Mighty Queen“, es folgt Hit um Hit. Fähnchen werden geschwenkt, Wunderkerzen leuchten in den dunklen Abendhimmel, ein Riesenkonzert in einer einzigartigen Atmosphäre – das 21. Rengsdorfer Rock- und Bluesfestival.
Rhein-Zeitung:
Optimistisch in die Zukunft
RENGSDORF. Ihr 21. Open Air konnten die Rockfreunde bekanntlich als vollen Erfolg verbuchen. Als äußerst positiv für die Zukunft des Vereins bewerten die Mitglieder auch, dass es mit Hilfe vieler Sponsoren gelungen ist, eine neue Bühne zu beschaffen. In ihrer jüngsten Zusammenkunft bedankten sie sich deshalb bei allen, die sie dabei unterstützt haben. Ein besonderer Dank galt in diesem Zusammenhang der Landtagsabgeordneten Renate Pepper für ihr Engagement.